Wochenspruch: Es soll nicht durch Heer oder Kra=, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (Sacharja 4, 6b)

Wochenpsalm Psalm 118, 24-29

Wochenlied EG 126 Komm, GoM Schöpfer, Heiliger Geist

AT-Lesung 1. Mose 11, 1-9 Der Turmbau zu Babel Apostelgeschichte 2, 1-21

Epistel Apostelgeschichte 2, 1-21

Evangelium Johannes 14, 15-19(20-23a)23b-27

Predigt Apostelgeschichte 2, 1-21

Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle beieinander an einem Ort. So beginnt der PredigMext für den Pfingstsonntag aus der Apostelgeschichte. Die Freunde von Jesus, die Jünger, Jüngerinnen und Apostel, Apostelinnen haben sich, wie so oft, getroffen. Verwirrende, bestürzen- de Zeiten für alle – zuerst der triumphale Einzug in Jerusalem, darauf eine Woche, die mit Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung Jesus endet. Dann die verwirrende Botschaft „Er ist nicht tot, er ist auferstanden.“ Kaum zu glauben.

Doch Jesus zeigte sich seinen Jüngern, sie konnten ihn selbst sehen und hören. Und dann plötzlich – von jetzt auf nachher in den Wolken verschwunden. Ist jetzt alles vorbei? Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war – das war den Jüngern jetzt klar. So sitzen sie jetzt zusammen in diesem Haus, vermutlich eher schweigend, in der lähmenden Mischung aus Angst und Trauer.

Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen, und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an zu predigen in andern Zungen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Sieh, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darin wir geboren sind? Parther und Meder und Elamiter,… (…es folgt eine lange Aufzählung der verschiedenen Volksstämme …). Wir hören sie in unseren Zungen die großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden bestürzt und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Die anderen aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.

Ich sehe zwei Aspekte des Pfingstgeschehens:

Zum einen das Brausen vom Himmel, Feuerzungen, alle wurden voll des Heiligen Geistes. Ein „Durcheinanderwirbeln“ der Sinne. Die Jüngerinnen und Jünger haMen von Jesus den Auftrag bekommen, dass sie weitermachen sollten, dass sie allen Menschen von ihren Erlebnissen erzählen sollten. Aber wie sollten sie das tun? Sie waren ratlos – und stumm.

Durch den Sturm, das Brausen wurden sie wachgerüMelt. Ein Feuer wurde in ihnen enjacht, sie entbrannten für ihren Glauben. Sie wurden im Wortsinn beGEISTert, erfüllt von Gottes Geistkraft. Und mit dieser Begeisterung konnten sie ihre Scheu, ihre Ängste überwinden und Wege finden, ihre Erfahrungen und Erlebnisse weiterzugeben. Neues konnte entstehen.

Zum anderen dann das Ernsthafte, das daraus folgt: Die Apostel sprechen von den großen Taten Gottes – und alle können sie verstehen. Kein unentwirrbares Hin und Her, kein „ekstamsches Happening“.
Und genau dadurch fallen die Jünger auf – sie fallen auf, weil sie reden, und weil sie so reden, dass (alle) anderen sie verstehen! Damals – wie heute – offenbar nicht selbstverständlich. Manche können die Wahrheit, die sie hören, nicht akzepmeren und verspotten die Jünger als Betrunkene. Auch das ist leider nicht ungewöhnlich, so ging es im Lauf der Geschichte immer wieder – Menschen, die enjacht waren von einem Gedanken, einer erfüllenden Idee, wurden verspottet, angefeindet, wenn sie den Menschen ihre Gedanken verständlich nahebrachten – seien es die großen Reformatoren unserer Kirche; seien es Wissenschaftler und Polimker, die unbequeme Wahrheiten aussprechen,

In den letzten Wochen und Monaten wurde unser Leben durch ein kleines, allerdings ganz irdisches, Geschehen verwirrt und durcheinander gebracht. Viele unserer alltäglichen Abläufe mussten eingestellt werden, langsam ist manches wieder möglich, aber ganz anders als zuvor. Unser Erleben ist dabei sehr unterschiedlich und vielfälmg, für manche geht es schlicht um ihre Existenz, wenn sie in Kurzarbeit sind oder ihr Arbeitsplatz womöglich ganz in Gefahr ist. Familien werden durch die Enge der Wohnungen auf eine harte Probe gestellt. Menschen, die in Heimen oder im Krankenhaus sind, können nicht besucht werden. Und, und, und…

Doch auf der anderen Seite ist ganz viel Neues und Schönes entstanden. Alte Formen des Aneinander-Denkens werden wieder beachtet – Telefonieren, Briefe schreiben,… Menschen helfen einander beim Einkaufen, bei Arztbesuchen.
Ein Gespräch am offenen Fenster eines Seniorenheims ermöglicht Kontakt – auch wenn das Besuchskonmngent schon voll ist. In Betrieben keimt die Erkenntnis, dass manche Absprachen auch über Video-Konferenzen getroffen werden können und dass nicht immer eine Dienstreise nömg ist. Auch in den Kirchengemeinden ist vieles neu entstanden – hätten wir zu anderen Zeiten das Angebot von Sebasman Petersen zu Video-Andachten wie dieser hier so spontan aufgreifen können und wollen?

Das Corona-Virus ist ein ganz weltlicher Anlass für die harten Veränderungen in unserem Leben. Aber der Geist Gottes setzt vieles in Bewegung, wodurch wir die Krisenzeit besser durchstehen können.

Seit dem ersten Pfingsten können wir die Geistkraft Gottes spüren. Auch wir können dadurch begeistert werden und erleben: ich bin nicht allein. Ich kann mich mit anderen zusammentun, kann anderen von meinen Erlebnissen erzählen – und kann anderen zuhören. Beides ist wichmg, das klare, verständliche Reden und das aufmerksame Zuhören und Handeln – nicht nur an Pfingsten.

Bleiben Sie behütet! Ein frohes, gesegnetes Pfingsjest!

Ihre Dr. Ina Helmstädter-Rösner

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