Als Sr. Dr. Lea Ackermann 1985 in Mombasa war, um dort Lehrerinnen auszubilden, kam sie in Kontakt mit kenianischen Frauen, deren Not von Sextouristen ausgenutzt wurde. Diese schreckliche Situation veranlasste sie, den Verein SOLWODI (SOLidarity with WOmen in DIstress/Solidarität mit Frauen in Not) ins Leben zu rufen, der bis heute in Kenia Ausstiegshilfen, Beratung und Fortbildung für Frauen in der Prostitution anbietet. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland fielen Sr. Lea Ackermann die Probleme ausländi- scher Frauen auf. So gründete sie 1987 den gemeinnützigen Verein SOLWODI in Deutschland. Seitdem arbeitet SOLWODI unabhängig und überkon- fessionell für die Rechte von Migrantin- nen, die hier in Not geraten sind, seien es Opfer von Menschenhandel, Ausbeu- tung, Gewalt oder Zwangsheirat. Seit 2015 engagiert sich SOLWODI auch verstärkt um Flüchtlingsfrauen und de- ren Kinder. Dabei ist SOLWODI eine Organisation, die bei ihrer politischen Beratungs- und Lobbyarbeit auf einen breiten Erfahrungsschatz aus der unmittelbaren Beratungspraxis zurückgreifen kann.

EINBLICK IN UNSERE ARBEIT

2019 betreute SOLWODI Deutschland alleine im Rahmen der Erstkontakte 2.619 Frauen aus 112 Ländern. 464 Frauen waren Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Durch das Prostitutionsgesetz von 2002 wurde Deutschland für Zuhälter attraktiv, auch für Menschenhändler als Zielland.

Sr. Dr. Lea Ackermann mit Queen, eine der ersten Klientinnen / Foto: SOLWODI

Das wird sich durch das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 nicht ändern. Meist kommen die Frauen aus den Armenhäusern Europas. Sie haben oft keine oder nur sehr wenig Bildung und somit kaum eine Perspektive. Viele junge Mädchen werden von ihren eige- nen Familien in die Prostitution ge- zwungen. Sie werden auch von soge- nannten Loverboys geködert, die ihre Naivität, Liebesbedürftigkeit und Per- spektivlosigkeit ausnutzen. Selbst bei bandenmäßigem Menschenhandel geraten die Frauen oft in private Verstrickungen mit den Tätern, sodass sie selten gegen sie aussagen. Eine Frau, die von ihrer Familie oder „ihrem“ Loverboy in die Prostitution gezwungen wurde, zeigt das oft noch nicht einmal selbst an. Verdeckte Ermittlungen der Polizei ziehen sich über Jahre hin. 

Die Liste der Menschenrechtsverletzungen ist lang: u.a. gehen sie gegen das Recht auf Freiheit, Gleichheit, Würde, Unversehrtheit. Die Frauen sind meist schwer traumati- siert, das Erlebte zeichnet sie ein Leben lang. Ein Fall aus der Praxis: Bella will nach 40 Jahren aus der Prostitution aus- steigen. Nach einem Behörden-Irrweg erhält sie schließlich bei SOLWODI die notwendige Hilfe. Im Gespräch mit un- serer Mitarbeiterin kann sie ihre Zu- kunftssorgen klären und sich psychisch stabilisieren. Unsere Beratungsstelle half beim Beschaffen der notwendigen Pa- piere und Zeugnisse sowie im Umgang mit dem Jobcenter. Bella will künftig als Busfahrerin arbeiten und hat ein Prakti- kum begonnen.

IHRE HILFE KOMMT AN

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ih- rem Engagement gegen Menschenhan- del und Prostitution. Treten Sie ein für die Würde der Frau und positionieren sich klar gegen jegliche Ausbeutung, Gewalt und Unterdrückung.

Luca Lehmann

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SOLWODI Niedersachsen e.V.
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