Ein Mann ließ sich einen Anzug schneidern. Der Schneider sprach während seiner Arbeit mit dem Kunden über vieles. Auch über Gott. „Ich glaube, Gott gibt es nicht,“ meinte der Schneider. „Warum?“ fragte der Kunde. Der Schneider antwortete: „Sie müssen nur auf die Straße gehen. Wenn es Gott gäbe, würde es nicht so viele kranke Leute geben, so viele verlassene Kinder, Leid und Schmerz. Gäbe es einen Gott würde er alle diese Dinge nicht zulassen.“ Der Kunde antwortete nicht. Der Anzug war zu Ende geschneidert und der Schneider entlohnt. Auf der Straße begegnete der Kunde einer Frau mit schmutziger Kleidung. Er ging zurück zum Schneider und sagte zum Schneider: „Schneider gibt es nicht, es gibt keine Schneider!“ „Ich habe Ihnen doch vor kurzem den Anzug geschneidert!“ Der Kunde wiederholte: „Schneider gibt es nicht, denn wenn es sie geben würde, gäbe es niemanden mit kaputter Kleidung! Sehen sie jenen Mann und jene Frau auf der Straße? Gäbe es Sie, dann würden Sie diese Dinge nicht zulassen!“ „Ach was, ich existiere. Nur die Leute kommen nicht zu mir rein!“ Der Kunde erwiderte: „Genau!“ Auch Gott existiert. Nur gehen die Leute nicht zu ihm und suchen ihn nicht. deswegen gibt es so viel Schmerz und Leid in der Welt.
Konfirmand Sandro Valentino Casaluci