Liebe Alle, ich stehe heute hier als Vertreterin des „Mittelalters“ und möchte mich zuerst bei den Organisator*innen für den Mut zur Organisation dieser Demo und das Stattfinden dieses Klimastreiks hier in Helmstedt bedanken und bei allen, die hier heute dabei sind und denen der Klimaschutz wichtig ist.
Ich möchte kurz erzählen wie ich zum Klimaschutz kam und wie wir heute versuchen können, uns mit Achtsamkeit, Bewusstsein, Nachhaltigkeit und Sparsamkeit am Klimaschutz zu beteiligen. Als Kind/Jugendliche fand ich Robben und Wale/Delphine faszinierend. Doch im Jahr 1988 ereignete sich in der Nordsee ein Robbensterben mit bis dahin unbekannten Ausmaßen. Insgesamt starben damals etwa 18.000 Seehunde, etwa 60 % des Gesamtbestands. In Verbindung mit einer zeitgleichen Algenblüte führte dieses Ereignis zu großer medialer Aufmerksamkeit und Maßnahmenpaketen zur Reduzierung der Umweltverschmutzung, und ich wurde aufmerksam auf Umweltaktivisten u. a. von Greenpeace. Hier fielen mir viele Aktionen gegen den Walfang auf; wie verstörend fand ich das Abschlachten von diesen wunderschönen Tieren, nur um sie zu essen und sie wirtschaftlich zu nutzen. Auch hier war nur der reine Profit gefragt. Bezüglich Walen war ich damals ziemlich naiv und wollte ihnen unbedingt mal nahe sein. Mein Traum war es, einmal in Florida zu SeaWorld zu gehen. Auch ich wurde von der positiven Berichterstattung von und über SeaWorld manipuliert. Erst durch den Film „Free Willy“ und die medialen Recherchen zur qualvollen Haltung in viel zu kleinen Becken und wider ihrer Natur wurden mir die Augen geöffnet, nicht alles zu glauben, was wir sehen und was uns erzählt wird. Kleine Kinder im Kindergartenalter hinterfragen alles: wieso, weshalb warum; sie sind neugierig und wissbegierig und möchten alles von allen Seiten betrachten und untersuchen. Je älter wir aber werden, desto mehr verlernen wir dieses Hinterfragen, was extrem schlecht ist. Also seid alle wieder neugierig, offen, aufmerksam und kritisch, hinterfragt und informiert euch! Es wird vieles einfach als gegeben hingenommen seit vielen Jahrzehnten. Der Ist-Zustand sei das Normale. Und vieles, was wir tun und vermeintlich wissen, wurde uns so beigebracht und gesagt. Oft hören wir: Das war schon immer so, also ist es richtig und gut und wird somit von uns nicht mehr hinterfragt. Viele Generationen sind egoistisch, unbedarft und völlig gedankenlos mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen umgegangen und tun es noch. Aber das ist falsch! Die Entwicklung geht weiter, es gibt immer wieder viele neue Studien, Entdeckungen und neues Wissen. Wir müssen unser Denken und Handeln hinterfragen und immer wieder neu anpassen! Auch wenn das furchtbar unbequem ist! Wir wollen doch nicht aus unserer Gewohnheit raus. Aber genau das müssen wir JETZT tun! Und das macht die junge Generation: sie sind laut, machen aufmerksam auf die vielen Fehler, die jahrelang gemacht wurden und fordern Veränderung und Verbesserung für unser aller Zukunft! Danke! Wir alle müssen jetzt etwas tun für den Klimaschutz, für uns selbst und für die nächsten Generationen! Jeden Tag passieren in unserem eigenen Alltag und im Alltag unserer Mitmenschen und überall auf diesem Planeten so viele Fehler im Umgang mit unserer Natur. Wir müssen jetzt achtsam, aufmerksam und bewusst unser aller Tun betrachten, bewerten und an die neuen Umstände anpassen. Jeder Schritt in die Korrektur ist richtig und so wichtig, wie bei einem Puzzle: jedes einzelne Teil hat eine entscheidende Rolle und Wirkung für das große Gesamtpuzzle. Dieser Planet, unsere Heimat, unser Zuhause, kann sehr gut ohne uns Menschen existieren, braucht uns nicht und wäre ohne uns Menschen viel besser dran und vor allem gesund. Wir Menschen schaden und zerstören die Erde und uns selbst mit unserer Gier nach Profit, immer mehr, immer besser, egal zu welchen Bedingungen und zu welchen Nachteilen für die Umwelt. Deshalb müssen wir uns ganz dringend bewusst machen, dass wir nicht ohne die Erde können. Wir sind abhängig von der Natur und nicht andersherum. Aber es scheint immer nur der Profit zu zählen, immer mehr Geld, Wirtschaftlichkeit, Gewinne, egal zu welchen Bedingungen und welchen Umweltschäden weltweit. Geld regiert die Welt – aber macht sie dabei kaputt! Es gibt es eine indigene Weisheit, die mich schon seit meiner Jugend begleitet: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden wir feststellen, dass wir Geld nicht essen können!“  Jeder von uns muss sich fragen, was kann ich in meinem Alltag für den Klimaschutz tun? 

 Wasser sparen im Haushalt und im Garten 
· Strom und Energie sparen: Standby ausschalten, LED-Sparlampen nutzen, Heizung nicht auf volle Pulle laufen lassen und dabei noch Fenster offen haben, zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, öffentliche Verkehrsmittel nutzen 
· Müll reduzieren: Plastikverpackungen reduzieren und möglichst vermeiden
· Bewusst einkaufen: regional und saisonal, secondhand, fairtrade (hier in der Kirche) oder selbst anbauen
· Reduzierung oder Vermeidung von tierischen Produkten: kein Billig-Fleisch kaufen, Massentierhaltung hinterfragen
· Bewusst Klamotten/Sachen kaufen: Secondhand, wo und wie werden die Sachen produziert
· Nutzung chemischer Produkte reduzieren und vermeiden, Naturprodukte verwenden
· Abwägen: kaufen oder selber machen?
· Gärten natürlich lassen: Bienenwiesen anlegen
· Urlaubsziele bewusst aussuchen: müssen es wirklich Flugreisen oder Kreuzfahrten sein?
· Usw., da fällt bestimmt jedem hier etwas ein
Vielen Dank!   Melanie Wolters   

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