„Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“ (Markus 9,24). Dieses Losungswort für das neue Jahr ist einer Heilungsgeschichte aus dem Neuen Testament entnommen: Ein Vater bittet um Heilung für sein Kind. Er ruft zu Jesus: „Hab Erbarmen mit uns und hilf uns, wenn Du kannst.“ Jesus antwortet: „Was heißt hier: `Wenn du kannst`? … Wer Gott vertraut, dem ist alles mög- lich.“ Da brach es aus dem Vater hervor: „Ich vertraue ihm ja- und kann es doch nicht! Hilf mir vertrauen.“ Ein Text aus dem Alltag: da geht es hin und her mit der Zuversicht, mit dem Vertrauen sich selbst gegenüber, den anderen gegenüber und schließlich auch Gott gegenüber. Wenn wir auf das letzte Jahr zurückschauen, fallen jedem von uns solche Momente ein. In unserer Kirchengemeinde wurden wir in diesem Jahr 2019, das für uns durch die Weihe unserer wiederhergestellten Kirche am 16. Juni 2019 und durch das Gemeindefest anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung unserer Kirche ganz besonders war, in Glauben und Vertrauen Gott gegenüber gestärkt! So viele Beweise dafür, wie Gott wirkt und bewahrt und neu belebt!
Seit der Weihe haben wir bereits viele wunderbare Begegnungen
und Gottesdienste in unserem „neuen“ Gotteshaus haben
dürfen! Sogar Pilger und Pilgerinnen, die anlässlich „30 Jahre
seit Mauerfall“ an der grünen Grenze pilgerten, haben in unserer Pilgerkirche übernachtet! „Wie lieb sind mir Deine Wohnungen, Herr Zebaoth“ – dieser Psalm, den wir als Weihemotto gewählt hatten, wurde wortwörtlich umgesetzt: durchbetet und bewohnt wird unser neues Gotteshaus. Erst vor wenigen Tagen war es gefüllt bis auf den letzten Platz mit unseren Kindergartenkin- dern und deren Familien zum Martinsgottes- dienst: der erste große Abendgottesdienst mit Beleuchtung in der Kirche unter dem gülde- nen Segeldach. Das Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine, das uns in das neue Jahr geleitet, hat mit Heilung zu tun. Wie sehr Heilung und Vertrauen zusammengehören, wissen wir selbst aus Genesungsprozessen, aber auch aus Beziehungen. Mögen die Begegnungen, die wir im kommenden Jahr miteinander in unserer neuen Kirche haben, von Heilungen geprägt sein und von der Gewissheit, dass wir Gott viel zu- und vertrauen können und dass jedoch auch die Momente des „…und kann es doch nicht…“ zu unserem Leben dazugehören und auch ihren Platz haben. Möge dann ein Gegenüber da sein, das uns (er)trägt. „… von guten Mächten wunderbar geborgen…“. Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein behütetes neues Jahr!
Ihre Pastorin Birgit Rengel