Wochenspruch: „Christus spricht: Wenn ich erhöht bin, so will ich alle zu mir ziehen.“ Johannes 12, 32

Psalm 27, 1.7-14

Der HERR ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?

HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe;

sei mir gnadig und antworte mir!
Mein Herz holt dir vor dein Wort: / ≫Ihr sollt mein Antlitz suchen.≪ Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz.

Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!
Denn du bist meine Hilfe; verlass mich nicht
und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!

Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf.
HERR, weise mir deinen Weg und leite mich auf ebener Bahn um meiner Feinde willen.

Gib mich nicht preis dem Willen meiner Feinde!

Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf und tun mir Unrecht. Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde
die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.

Harre des HERRN!

Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN! Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

AT-Lesung Epistel Evangelium

Jeremia 31, 31-34 Epheser 3, 14-21 Johannes 16, 5-15

Liebe Gemeinde,

Sonntag Exaudi – ein Sonntag der Zwischenzeit. Christus ist in den Himmel aufgefahren, und der Heilige Geist ist uns noch nicht gesandt worden; jedoch wird er uns in den Texten des heutigen Sonntags angekündigt und verheißen. Der Psalmist sehnt sich nach Gott, er ruft: „Herr, höre meine Stimme; sei mir gnädig und antworte mir.“ Sehnsucht klingt aus diesen Worten. Sehnsucht nach Gottes Gegenwart, seinem Beistand, seiner Hilfe. Wir könnten diese Zeit auch Advent des Heiligen Geistes nennen. Advent heißt Ankunft und meint die Zeit, in der wir auf die Ankunft Gottes als Mensch in der Geburt Jesu warten. Und nun warten wir auf die Ankunft Gottes im Heiligen Geist zu Pfingsten.
Jesus ist in den Himmel aufgefahren. Die Jünger sind allein. Sie versammeln sich hinter verschlossenen Türen1. Den Jüngern waren die Worte Jesu an seinem Himmelfahrtstag im Ohr: „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt! Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.“ Und sicher erinnerten sie sich auch an die Worte des heutigen Evangeliums: „Wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“ Jesus lässt die Jünger, lässt uns nicht allein. Auf andere Art will er bei uns sein, uns nahe sein: in unseren Herzen, als nie versiegende Quelle der Kraft. In einem neuen Geist werden wir Jesus erkennen. Das ist kein Ersatz für seine leibliche Anwesenheit, aber ein Trost. Noch heute lebt dieser Geist unter uns: Wo nach Gottes Willen gefragt wird, wo Liebe unser Handeln prägt, da wird er spürbar. Aber auch dort, wo wir verzagen, wo uns der Hals zugeschnürt ist, ist er uns tröstend nahe und bringt unsere Anliegen vor Gott.

Jeder Mensch braucht einen Beistand, einen Anwalt der Seele, einen, der einem bedingungslos glaubt. Das gibt Kraft weiterzugehen, auch wenn Lebenssituationen sich ver’ndern und verwandeln. Dieser Anwalt heißt Paraklet, das beutet wörtlich übersetzt: ein Herbeigerufener. Luther übersetzt Paraklet mit Tröster. Dieser Tröster hilft in Phasen der Sehnsucht und des Wartens. Dieser Tröster, der Heilige Geist ist uns jetzt gegeben. Er ist die göttliche Kraft des Lebens und die Liebe, die in uns ist – in unseren Herzen und in unseren Seelen.

Bleiben Sie behütet!

Ihre Pfarrerin Birgit Rengel

Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten in unserer Kirche jeden Sonntag um 10:00 und um 11:00 Uhr. Bitte bringen Sie einen Mund- und Nasenschutz mit. Vielen Dank.

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