„Ich wollte etwas verändern, soziale Ungerechtigkeit beseitigen. Kurz, das Frauenbild verbessern.“ (Zitat: Elly Heuss-Knapp). Am 9.. Mai war Muttertag. Ein Tag, um auch einmal auf die öffentliche Betreuung von Müttern mit Kindern zu schauen. Zwei Frauen haben sich in der Zeit nach dem Krieg 1947 hier besonders verdient gemacht. Zum einen Frau Dr. Antonie Nopitsch (1901-1975). Sie hat viele soziale Einrichtungen angestoßen bzw. gegründet. Sie studierte Sozialwissenschaften und Fürsorgerecht, immer im evangelischen Glauben gestärkt. Sie gründete u.a. den Bayrischen Mütterdienst (seit 2002 Frauenwerk e.V., Stein). Nach dem Krieg hat sie 1950 mit Unterstützung von Elly-Heuss-Knapp (der Frau des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss) das Deutsche Müttergenesungswerk – Elly- Heuss-Knapp-Stiftung – gegründet. Im Fokus standen damals Frauen und Kinder, die im Krieg durch Bombennächte, Flucht und Vertreibung traumatisiert waren. Heute sind es Frauen mit Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, sowie medizinische und psychosoziale Therapien und Gesundheitsförderung. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch a) finanzielle Zuwendungen an kur- und genesungsbedürftige Mütter, b) Förderung kurbegleitender Maßnahmen, insbesondere Kurvorbereitung und Kurnacharbeit, c) Zuschüsse zur Erhaltung und Errichtung von Müttergenesungseinrichtungen, d) Öffentlichkeitsarbeit für die Idee der Müttergenesung .
2020, im 50. Jahr nach der Gründung, konnten in den über 1.000 Beratungsstellen rund 130.000 Mütter und einige Tausend Väter sowie Pflegende beraten, über 65.000 Kuranträge unterstützt und Frauen sowie Männer und auch Pflegende auf die Kurmaßnahme vorbereitet werden. Heute sind 5 Trägergruppen in der Stiftung zusammengeschlossen, das DRK, der Paritätische, die AWO, der EVA (Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e. V.) sowie die KAG (Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e. V.). Das Stiftungskapital von Elly Heuss-Knapp betrug seinerzeit 20.000 DM. Ein Kurheim gibt es in Bad Harzburg: das Haus ‚DAHEIM‘, das wir von der ev. Frauenhilfe auch mit Spenden fördern. Das Müttergenesungswerk als eine Stiftung bürgerlichen Rechts soll laut Satzung unter der Schirmherrschaft der Ehefrau des jeweiligen Bundespräsidenten stehen. Gegenwärtig ist dies Frau Elke Büdenbender, die Frau von Frank Walter Steinmeier, unserem derzeitigen Bundespräsidenten.
Wissenswertes über Dr. Nopitsch: Aus der umfangreichen publizistischen Arbeit von Dr. Antonie Nopitsch ging nach dem 2. Weltkrieg der Laetare-Verlag hervor. 1935 erscheint der erste Mutterkalender von ihr. Das erste Heft der “Schriftenreihe für die evangelische Mutter“ für15.000 Abonnentinnen erscheint. Trotz des Verbots durch die Nazis wurde illegal weitergedruckt. Verbot der Kurse mit Müttern, da die NS-Frauenschaft erklärt, dass dies ihre Aufgabe sei. Die Arbeit mit der Bibel wird trotzdem intensiv fortgesetzt. 1970 erschien „Der Garten auf dem Dach“, Erinnerungen mit Reden und Dokumenten. Sie erhielt viele Auszeichnungen und brachte aus den USA den ‚Weltgebetstag‘ mit, den wir heute in unseren Gemeinden immer noch nach einer Gottesdienstordnung von Frauen aller Länder feiern.
Ingrid Elste
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